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Unabhängig von der Reitweise, der Pferderasse oder der Nutzungsform ist die Anatomie
aller Pferde grundsätzlich gleich und gibt für das Reiten, vorausgesetzt man möchte
das Tier gesund erhalten, Prämissen für die Ausbildung von Reiter und Pferd.
Wichtige Voraussetzung ist dabei ein Mindestmaß an Wissen über die funktionellen
Verhältnisse im Körper seines Reittieres, denn von der Natur wurde es nicht geschaffen
eine Last wie beispielsweise einen Reiter zu tragen. Mit der ständigen Verbesserung
unseres Wissensstandes über die Anatomie des Tieres werden wir in die Lage versetzt
es zu nutzen, ohne ihm Schaden zu zufügen.
Darüber klärt das Seminar auf. Es soll den Reiter in die Lage versetzen, dem Alter und
dem Ausbildungsstand des Tieres entsprechend die Trainingsstrategie zu wählen oder
gegebenenfalls diese zu korrigieren.
Seit 5 bis 6000 Jahren wird das Pferd von uns Menschen anders genutzt als zum Verzehr.
Es wurde als Nutztier in den unterschiedlichsten Bereichen, allen voran durch das Militär eingesetzt.
Man benötigte seine Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und seine Wetterhärte. Deshalb blieb
es bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, im Gegensatz zu allen anderen Haustierarten,
von der Qualzucht weitestgehend verschont.
Während zumindest in Mitteleuropa die Traditionellen Einsatzgebiete für das Pferd fast
vollständig verloren gegangen sind eröffnet, ist es statt dessen ein beliebter
Freizeitpartner geworden.
Vergessen wir nicht, daß es von all unseren Haustieren das ist, das den höchsten
angeborenen Bewegungsbedarf hat, so sollte uns klar werden, daß ein voll Berufstätiger
kaum in der Lage sein dürfte sein Pferd auch nur annähernd auszulasten, d.h. seinem
Aktionsbedürfnis entsprechen zu können.
Während ein Pferd beim Bauern, im Forst, im Handel und besonders beim Militär täglich
langen anstrengenden Dienst zu tun hatte war es am Abend sicher sogar mit Ständerhaltung
zufriedener, als ein heutiges Reitpferd in einer Box.
Alle Veränderungen durch die Nutzung ziehen automatisch eine veränderte Prämissen in der
Haltung, der Fütterung, der Hufbehandlung usw. nach sich.
Wenn wir heute das als Freizeitpartner oder gar Freund betrachten, dann sollten wir es auch
so behandeln und seine Lebensbedingungen auf seine Bedürfnisse ausrichten.
Bedenken wir, daß ein Pferd völlig unabhängig von seiner Rasse ein tägliches
Bewegungsbedürfnis hat von mindestens 11 bis 16 Stunden, zudem ein Herdentier ist,
dann können wir vielleicht ermessen, was es für das Tier bedeutet 23 Stunden am Tag in
Einzelhaft zum Stehen verurteilt zu sein, oder auch mehrere Tage hintereinander.
Wollen wir unseren Tieren einen Gefallen tun und sie ihren artspezifischen Bedürfnissen
entsprechend leben lassen, dann können wir einige wichtige Prämissen nicht unbeachtet lassen.
Diese und andere Fragen behandelt dieses Seminar.